Donnerstag, 24. November 2011

übers Trampen, Adressen und Namen...

Ich bin nun schon seit fast 2 Wochen in Garza und fange an, mich hier sehr wohl zu fühlen. Die Arbeit in der Schule mit den Kindern macht Spaß und so langsam kenne ich auch schon viele Leute aus dem Dorf. Als Weißer muss man sich nämlich hier in einem ja etwas "größeren" Dorf erstmal als nicht-Tourist beweisen.
Es ist ein sehr schönes Gefühl, wenn man von irgendwo plötzlich ein kleines Kind fröhlich "Hola Philipp, como esta?" rufen hört, oder in Esterones mir erzählt wird, dass einer ihrer Verwandten immer ganz begeistert vom Kindergarten berichtet, den ich mit Christian zusammen mache.


In Esterones habe ich gestern schon zum 2. Mal übernachtet und freue mich jedesmal an deren Gastfreundschaft; zum Abendessen war ich z.B. bei Vicky und Alex, Sohn meiner Gasteltern in Esterones, eingeladen.

Adressen
Hier in Costa Rica, außer im Zentrum großer Städte, gibt es keine Straßennamen! Eine Adresse zu einem Haus wird deshalb immer "beschrieben". Ich wohne hier in Garza z.B. so: "De la escuela de Garza 500 mts. norte y Restaurante Dona Ana, Garza". "Von der Schule in Garza, 500 meter nach Norden und dann zum Restaurant Dona Ana, Garza". Alle Adressen gehen hier also entweder von der Schule, der Kirche und dem Supermercado aus.


Namen
Alle "Muchachos" (Männer) haben hier Spitznamen, "Muchachas" (Frauen) nicht. Meinen Gastvater hier kennt keiner unter seinem richtigen Namen ("Orlando"), sondern er heißt überall "el Tigre" (der Tiger). Mich nennt man in Esterones "Torre" (der Turm).
Ein anderes interessantes Phänomen ist die Namensgebung hier: Eine meiner "Nachbargastschwestern" in Esterones heißt "Mylady". An der Pazifikküste werden viele Kinder nach den großen Schiffen benannt, die in die Häfen einlaufen. Ein ganz berühmter Fall ist der eines Kindes, was von ihren Eltern den Namen "Usnavy" bekommen hat. Es schien wohl ein großes amerikanisches Schiff vorbeigekommen zu sein (von der "U.S. Navy).



Über mein Handtuch
Da gestern die Schule ausgefallen ist, bin ich um 9 Uhr mit Christian und Bastian zur Playa Barco, einem sehr abgelegenen Strand mit großen Wellen, losgezogen. Mein Handtuch hatte ich bei Teresa, wo auch unser Oficina ist, vergessen. Auf dem Weg habe ich dann Teresa angerufen, dass sie sich nicht über das Handtuch wundert. 5 Minuten später fuhr ein Motorradfahrer an uns vorbei, der mein Handtuch in der Hand hielt, es mir zuwarf und dann weiterfuhr. Das war echt cool!!!!
Playa Barco
Playa Barco


Trampen
Ich hätte mir niemals gedacht, dass ich hier eigentlich nur per "Ride" fahren würde. Das funktioniert echt super und macht richtig Spaß, vor allem wenn man auf einem Pickup hinten auf der Ladefläche steht/sitzt. Bei den vielen Schlaglöchern die es hier auf den Straßen gibt, kriegt man dann meistens auch noch eine "Massage" inklusive.
Basti und Christian
und ich