Donnerstag, 17. November 2011

über den Abschied aus Esterones, pura vida und das Fernsehn

Abschied aus Esterones
Letzten Sonntag ging es nach 10 Tagen Esterones nach Garza. Nicht nur ich, sondern auch meine Familie und Nachbarn in Esterones waren sehr traurig, dass ich gehen musste. Sie luden mich ein, sie bald und oft besuchen zu kommen. Ich könne sogar immer in dem Zimmer, das ich bei ihnen hatte, übernachten. So etwas ist nicht üblich und unglaublich nett!

Garza
Garza ist mit dem Fahrrad ungefähr eine halbe bis dreiviertel Stunde von Esterones entfernt (Heute werde ich herausfinden, wie lange ich brauche, da ich über Nacht nach Esterones fahren werde). Garza liegt im Gegensatz zu Esterones direkt an der Küste und hat einen der schönsten Strände Costa Ricas. Das Wasser ist, wenn es nicht regnet, tiefblau, der Strand ist von Kokospalmen umsäumt und unser Freiwilligenbüro, wo wir Internet, unser Schulmaterial etc. haben, 2 Meter vom Wasser entfernt. Unser Büro befindet sich unter dem Dach von Teresa. Teresa hat ein kleines Restaurant und macht die besten Frescos in der Gegend. Frescos gibt es mit Papaya, Ananas und noch einer exotischen Frucht, deren Name ich aber nicht mehr weiß. Das Ganze kommt in den Mixer, mit Zucker und entweder Milch oder Wasser und ist einfach unbeschreiblich erfrischend und lecker.


mit Christian bei der "Cueva del Diablo", bei Playa Garza
Schule

Die Schule von Garza liegt direkt im Zentrum. Es gibt einen Raum für den Kindergarten, "los ninos del Kinder" und noch 3 andere Klassenzimmer. 2 Mal hatte ich nun schon mit Christian den "Kinder", wo wir spielerisch mit den Kindern Englisch machen. Das ist echt lustig und macht viel Spaß, ist aber auch anstrengend, da die Kinde sehr viel Energie und Bewegungsdrang haben. Man muss sich also immer was Neues einfallen lassen.

con los ninos del "Kinder"...
...construeyendo una torre




 
















Der Englischunterricht danach mit den Schulkindern war dann schon etwas ganz anderes.
Es gibt etwa 10 Kinder und eine Lehrerin, die für 20 Minuten Berufe auf Englisch an die Tafel schrieb und mir dann sagte, sie würde jetzt Mitttagessen gehen. Nachdem die Kinder dann mit Abschreiben fertig waren und die Lehrerin, wie zu erwarten noch nicht zurück war, stand ich ganz allein mit den Kindern da und hab mit ihnen versucht, Sätze auf Englisch mit den Berufen zu bilden: "Where does the doctor work?" "The doctor works in a hospital". So habe ich dann die restlichen 40 Minuten des Unterrichts gefüllt.


Familie
Hier in Garza bin ich bei der Familie von "Dona Ana". Dona Ana wohnt mit ihrem Mann, "Horlando", etwas außerhalb von Garza, (mit dem Fahrrad etwa 5 Minuten bis zum Dorfzentrum) und hat ein großes Restaurant. Sie gilt als beste Köchin der Gegend hier und das kann ich nur bestätigen. Die Mahlzeiten sind so unglaublich lecker und vielseitig. Man sagte mir immer, bei Dona Ana werde ich wie ein König essen und das stimmt auch.
Ich habe 7 Gastgeschwister, bis jetzt ist es mir aber unmöglich, die Namen zu merken. Einer Gastschwester habe ich mich auch einmal aus Versehen 2 Mal vorgestellt - wie peinlich :).


Vor 3 Tagen habe ich auch endlich meine erste Kokosnuss, die direkt von der Palme kam, getrunken und gegessen. Es ist schon ein großer Unterschied, die Kokosnuss mit einer Machete aufzuschneiden und das Wasser frisch aus der Frucht zu trinken, als in Deutschland aus der Dose. Eine Kokosnuss selber vom Baum habe ich noch nicht geholt, muss ich aber irgendwann noch nachholen.
Pasta mit frischen Krabben und Gemüse. lecker!!!!
pura vida Costa Rica
Pura vida ist mein neues Lieblingswort. Pura Vida kann man zu allem sagen. Zum Beispiel wenn man auf der Straße fragt: "Hola, como esta?", kriegt man oft die Antwort "Pura Vida". Man kann aber auch einfach sich mit "Pura Vida" begrüßen. "Wie war dein Tag?", "Pura Vida amigo".

Telemundo
Telemundo ist hier, soweit ich das einschätzen kann, eines der Standardfernsehprogramme. Vom Niveau her meiner Meinung aber sogar weit von "RTL" entfernt. Ab 18 Uhr läuft "Caso Cerrado" ("[ab]geschlossener Fall" auf deutsch). Das ist eine Mischung aus "2 bei Kallwas" und diversen deutschen Gerichtsschows. Der Unterschied ist nur, dass das hier jeder schaut und meine kleinen Gastschwestern können sogar die Melodie mitsingen. Danach, ab 19 Uhr kommt "Sin senos no hay paraiso" (wer wissen will, was das auf deutsch heißt, soll doch bitte selber nachschlagen....). Das läuft auch noch zur Essenszeit, also schauen alle zu, auch die Kinder.


Futbol cinco
Etwa 2 Minuten entfernt von mir gibt es ein Fußballfeld mit Kunstrasen und Flutlicht. Dort spielt man 5 gegen 5 (deshalb "Futbol cinco"), immer so ab 19 Uhr, also wenn es hier schon stockdunkel ist, mit Flutlicht. Vorgestern z.B. bei strömendem Regen für 1 Stunde; das macht schon richtig Spaß, kostet aber auch jedes Mal 1500 Colones, also etwa 3 Dollar. Kann man sich deshalb auch nur höchstens 2 bis 3 mal pro Woche leisten, ist aber auch eine tolle Art, Leute aus dem Dorf kennenzulernen.

Sonnenuntergang vom Freiwilligenbüro aus, Playa Garza